Hintergrundinformationen zum Diafluxx

Gravitation
Die Gravitation ist die schwächste der vier bekannten Grundkräfte der Physik. Sie sorgt dafür, dass Massen sich anziehen. Die Anziehungskraft ist umso größer, je größer die beteiligten Massen sind und je geringer ihr Abstand. Bei halbiertem Abstand wird die Kraft viermal größer. Wir alle kennen die Gravitation: Liegestütze sind anstrengend und Gegenstände fallen runter.
 
Magnetismus
Der Magnetismus gehört zur Kraft der elektromagnetischen Wechselwirkung, welche die zweitstärkste der vier bekannten Grundkräfte der Physik ist. Magnetismus äußert sich als Kraft zwischen Magneten, magnetisierbaren Gegenständen und stromdurchflossenen Leitern. Im Gegensatz zur Graviation kann der Magnetismus anziehend und abstoßend wirken. Wir alle kennen den Magnetismus: Eine Kompassnadel richtet sich im Erdmagnetfeld aus und zeigt den magnetischen Nordpol an.
 
Magnetismus als Gegenspieler zur Gravitation
Da der Magnetismus eine viel stärkere Kraft als die Gravitation ist, sollte man doch durch eine geschickte Anordnung von Magneten das freie Schweben eines Gegenstands realisieren können. Fläche aus Magneten Das Bild zeigt einen Versuchsaufbau mit einem Teppich aus 25 Magneten, über denen ein einzelner Magnet zum Schweben gebracht werden soll. Der Magnet schwebt jedoch nur, weil er durch den Bindfaden gehalten wird. Schon 1842 hat S. Earnshaw ein Therorem aufgestellt, welches die Möglichkeit des Schwebens eines ruhenden statischen paramagnetischen Stoffes in einem makroskopischen Magnetfeld, elektromagnetischen Feld und/oder Gravitationsfeld ausschliesst. Paramagnetische Stoffe sind solche Stoffe, die durch ein Magnetfeld magnetisiert werden können, also z. B. Eisen. Diese Stoffe bilden bei der Magnetisierung Pole aus, bei denen man wie bei der Erde von Nord- und Südpol spricht. Gleiche Pole stoßen sich ab, unterschiedliche Pole ziehen sich an. Bei freier Anordnung besteht immer die Bestrebung der Ausrichtung unterschiedlicher Pole zueinander. Der Magnet über dem Magnetteppich wird sich ohne Bindfaden sofort umdrehen und wird auf den Magnetteppich herabstürzen. Das Bild ist genau zu dem Zeitpunkt aufgenommen, als der Bindfaden gelockert wurde. Der Magnet dreht sich gerade um, so dass entgegengesetze Pole zueinander zeigen. Wenn der Bindfaden entfernt wird, stürzt der Magnet herunter.
 
Warum schwebt die Scheibe beim Diafluxx?
Die Scheibe des Diafluxx besteht aus pyrolytischem Graphit. Dieser Stoff wird als diamagnetisch bezeichnet, was praktisch das Gegenteil zu paramagnetisch ist. Diamagnetische Stoffe werden in einem Magnetfeld nicht magnetisiert, sie werden abgestoßen und zwar sowohl von einem magnetischen Nord- als auch von einem magnetischen Südpol. Diese Eigenschaft ermöglicht freies Schweben über starken Magneten. Die Magnete des Diafluxx sind extrem stark magnetisiert, so dass die Graphitscheibe ca. 1 - 1.5 mm angehoben wird.
 
Schwebendes Wasser
Wasser ist ebenfalls diamagnetisch, jedoch sehr viel weniger als pyrolytisches Graphit. Ein Wassertropfen wird daher über den Magneten des Diafluxx nicht schweben. Mit extrem starken Labormagneten kann ein Wassertropfen zum Schweben gebracht werden. Dies funktioniert z. B. auch mit einem Frosch, dessen Körper viel Wasser enthält. Der Frosch wird dabei nicht geschädigt - er fühlt sich etwa wie ein Mensch in einem Kernspintomatograph.
 
Ist der Mond diamagnetisch?
Der Mond steht majestätisch am Firmament und stürzt nicht auf die Erde herab. Wie kann das sein, da doch beide Himmelskörper aufgrund ihrer großen Massen große Gravitationskräfte aufeinander ausüben? Ist der Mond ein riesiges diamagnetisches Objekt? Erde und Mond

Der Mond ist keineswegs diamagnetisch. Wie oben erwähnt gilt das Theorem von Earnshaw nur für statische Objekte. Der Mond kreist jedoch ständig um die Erde. Seine Fliehkraft hebt sich dabei exakt mit der Gravitationskraft auf, so dass ein stabiles rotierendes System entsteht.